Model Context Protocol (MCP)

Für eilige Leser:
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MCP – der „USB-Anschluss“ für KI-Agenten: Erfahren Sie, wie das Model Context Protocol (MCP) eine einheitliche Brücke zwischen KI und Tools wie CRM-Systemen, Cloud-Speichern oder APIs schlägt.
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Intelligente Agenten verstehen Ihre Systeme: So nutzen LLMs wie GPT-4 oder Claude externe Funktionen selbstständig – ohne manuelle Eingriffe.
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Von Integrationschaos zur Effizienz: Warum standardisierte Schnittstellen über MCP die Integration von KI in Ihre Unternehmensprozesse drastisch vereinfachen.
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Konkrete Business-Cases: Erleben Sie anhand realer Beispiele, wie MCP in der Praxis erfolgreich eingesetzt wird.
Die rasante Entwicklung von Large Language Models (LLMs) wie GPT-4 von OpenAI oder Claude von Anthropic hat die Art und Weise revolutioniert, wie Unternehmen und Entwickler mit KI-Modellen interagieren. Doch mit der wachsenden Vielfalt an Tools, Datenquellen und Schnittstellen entsteht eine neue Herausforderung: Wie können KI-Systeme standardisiert und effizient in bestehende Workflows integriert werden und diese Tools nutzen? An genau dieser Stelle setzt das Model Context Protocol (MCP) an.
Was ist das Model Context Protocol?
Das Model Context Protocol (MCP) ist ein offenes Protokoll, das im November 2024 von Anthropic eingeführt wurde. Es wurde entwickelt, um die Kommunikation und Interaktion zwischen KI-Agenten bzw. LLMs und externen Tools zu vereinfachen und zu standardisieren. Es bietet einen standardisierten Zugriff auf Funktionen – in einer Weise, die für KI-Agenten verständlich und nutzbar ist. MCP ist gleichsam der USB-Stecker für KI-Agenten zu deren Tools und Datenquellen.
Statt für jedes System individuelle Schnittstellen zu programmieren, stellt MCP eine einheitliche Möglichkeit bereit, Funktionen als sogenannte Capabilities bereitzustellen. Diese werden von einem MCP-Server oder -Dienst verwaltet, über den Client und Server kommunizieren.
Wie KI-Agenten über MCP kommunizieren
Ein zentrales Konzept ist die funktionale Abstraktion: Systeme wie ein CRM oder Cloud-Speicher (z. B. Google Drive) stellen über MCP Einzelfunktionen zur Verfügung – etwa:
- Funktion 1: Zeige mir die letzten Bestellungen samt Details für Kunde Max Muster an.
- Funktion 2: Zeige mir alle After-Sales-Konversation mit dem Kunden Max Muster zur Bestellnummer “0321456” an.
Ein KI-Assistent nutzt diese Funktionen in einem agentenbasierten Workflow eigenständig. Dabei übergibt er relevante Parameter wie Kundennamen oder Bestellnummern an den MCP-Server, da er dank des MCP-Standards weiß und versteht, welche Fähigkeiten der MCP-Server hat und welche Parameter er zu deren Ausführung verlangt. Dieser verarbeitet die Anfrage und führt gegebenenfalls eine Authentifizierung durch. Anschließend ruft er die Daten über entsprechende APIs ab und liefert eine strukturierte Response. Das Sprachmodell bereitet die Informationen dann verständlich für den Benutzer auf. Die Komplexität der APIs selbst bleiben aber vom KI-Agenten versteckt; diese abstrahiert der MCP-Server und übersetzt sie in den MCP-Standard.
Auf diese Weise stellt MCP sicher, dass auch komplexe Systeme KI-kompatibel genutzt werden können – unabhängig davon, ob es sich um ein CRM, einen Cloud-Speicher, interne Datenbanken oder benutzerdefinierte KI-Tools handelt.
Wie funktioniert MCP?
Die zentrale Herausforderung für KI-Systeme besteht darin, auf essentielle Daten zuzugreifen, die über zahlreiche Plattformen und Systeme verteilt oder in veralteten Technologien integriert sind. Das Model Context Protocol (MCP) wurde genau entwickelt, um dieses Problem anzugehen.
Im Kern dieser Lösung agiert ein MCP-Server als zentrale Schnittstelle, die zwischen KI-Agenten, Datenquellen und APIs vermittelt – ähnlich wie ein USB-Typ-C-Anschluss, der verschiedene Geräte mit einem einzigen Kabel verbindet. MCP stellt ein Repository mit klar definierten Endpunkten bereit, über das KI-Modelle nahtlos auf benötigte Funktionen zugreifen können.

Beispiel-Workflow:
- Ein Benutzer bittet einen KI-Assistenten in MS Teams oder Slack, die letzten offenen Pull Requests aus einem GitHub Repository zu analysieren.
- Der Agent formuliert intern einen Prompt, in dem er über MCP passende Funktionen anfragt.
- Der MCP-Server prüft Berechtigungen, authentifiziert den Server-Zugriff, ruft die Daten ab und sendet eine strukturierte Response zurück an den KI-Assistenten.
- Das KI-Modell wertet die Daten aus und präsentiert sie dem Nutzer.
Entscheidend ist: Der Agent versteht, welche Capabilities verfügbar sind, was sie leisten und wie sie angesprochen werden können, da MCP diese Funktionen eindeutig spezifiziert.
Nähere Informationen zum Thema AI Agents finden Sie in unserem Blog-Artikel AI Agents – Intelligente Helfer. Erfahren Sie, wie KI-Agenten eigenständig Aufgaben übernehmen, Entscheidungen treffen und Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützen.
MCP in der Praxis: Ein konkreter Anwendungsfall
Ein Unternehmen möchte einem KI-Agenten erlauben, die Vorbereitung eines Kundentermins zu automatisieren. Der Agent soll dazu:
- Bestelldaten eines Kunden abrufen,
- After-Sales-Kommunikation auswerten,
- relevante Dokumente aus Google Drive hinzufügen.
Über einen eigenen MCP-Server kann das Unternehmen diese Funktionalität bereitstellen. Jede Aufgabe ist dabei eine klar definierte Capability. Der KI-Agent erkennt anhand der Beschreibung, welche Funktion wann sinnvoll ist, ruft sie auf, erhält die Daten und bereitet sie benutzerfreundlich auf.
Ergebnis: Der Workflow bleibt konsistent, sicher und wiederverwendbar – eine klare Stärke von MCP in realen Unternehmensszenarien.
Hervorzuheben ist, dass der Benutzer dem KI-Agenten nicht sagen muss, welche MCP-Fähigkeiten er aufrufen soll. Er teilt dem KI-Agenten vielmehr nur seine Intention bzw. sein Ziel mit, hier den Kundentermin bestmöglich vorzubereiten, während der KI-Agent selbständig die nötigen MCP-Fähigkeiten aussucht, aufruft und dann das Ergebnis strukturiert dem Benutzer präsentiert.
Für wen ist MCP relevant?
- Entwickler, die KI-Anwendungen mit verschiedenen externen Tools bauen wollen.
- KI-Unternehmen, die ihre Lösungen modularisieren und leichter integrierbar machen möchten.
- Anbieter von APIs, die KI-Tools und KI-Agenten direkt nutzbar machen wollen.
- Unternehmen, die sichere und flexible Möglichkeiten suchen, Daten abzurufen, ohne ihre Systeme individuell anpassen zu müssen.
MCP unterstützt verschiedene Programmiersprachen über Software Development Kits (SDKs), wodurch auch Implementierungen in bestehende Systeme erleichtert werden. Das reduziert die Komplexität – und schafft Freiraum für kreative Anwendungsfälle.
Die Zukunft von MCP
Die Zukunft von MCP liegt in der zunehmenden Vernetzung intelligenter Systeme.Da KI-Agenten zunehmend eigenständig handeln, Informationen sammeln und mit digitalen Netzwerken kommunizieren, braucht es ein zuverlässiges Protokoll, das diese Interaktion ermöglicht. MCP wäre nicht nur ein technischer Standard, sondern ein strategischer Hebel für Innovation.
Ob in Startups, Enterprise-Software oder im öffentlichen Sektor – wer KI-basierte Workflows effizient umsetzen will, kommt an MCP kaum vorbei.
Dennoch ist MCP nicht in jedem Szenario zwingend erforderlich. In manchen Fällen genügen spezialisierte API-Integrationen oder etablierte Middleware-Lösungen, um eine effektive Kommunikation zwischen Systemen zu gewährleisten. Letztlich entscheidet der konkrete Anwendungsfall darüber, welches Protokoll den besten Mehrwert bietet.
Fazit
Um Tools in LLM-Anwendungen zu integrieren sind MCPs zwar nicht zwingend erforderlich – aber sie bieten entscheidende Vorteile:
- Standardisierte Schnittstellen,
- geringerer Entwicklungsaufwand,
- höhere Flexibilität und Skalierbarkeit.
Gerade bei komplexen Anwendungen mit vielen Datenquellen ermöglichen MCPs eine konsistente Integration – ein echter Mehrwert für Unternehmen, die ihre KI-Prozesse professionalisieren wollen.
Wer an der nächsten Generation von KI-Anwendungen mitwirken möchte, sollte sich jetzt mit dem Model Context Protocol vertraut machen – und entdecken, was mit einem durchdachten Ansatz alles möglich wird.
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